Liebe Silke,
noch vor einem halben Jahr wurde unser Leben von einem Vierbeiner namens „Lenny“ bestimmt. An Besuch von Freunden war gar nicht zu denken, er ließ einfach niemanden ins Haus. Spaziergänge glichen einem Hindernislauf und die Begegnung mit anderen Hunden war Tagesform abhängig. „Lenny“ benahm sich in Anwesenheit unserer Familie sehr aufgeschlossen, freundlich und anhänglich. Wir bemerkten daher erst spät das er sich von Fremden nicht berühren lies, sodass u.a. jeder Besuch beim Tierarzt eine Tortur war.
Sein Motto: “ Bevor mir jemand zu nahe kommt, greife ich doch lieber direkt an!“ Wir standen unter einem enormen Druck und spielten tatsächlich mit dem Gedanken „Lenny“ anzugeben. Er war für uns gar nicht mehr händelbar. Wenn er unsicher wurde oder Angst bekam, griff er alles an was ihm auf seinem Fluchtweg in die Quere kam. Da stellte sich für mich die Frage, in wessen Hände man diesen Hund geben könne?
Wir starteten einen letzten Versuch, einen passenden Trainer zu finden. Eigentlich benötigten wir doch NUR eine „Gebrauchsanweisung“ für ihn. Da kam Silke, im September 2013, ins Spiel.
Sie machte sich ein erstes Bild und wusste sofort das eine Menge Arbeit auf uns alle zukommen würde. Sie nahm die Herausforderung gerne an und betreute uns für die kommende Zeit. Ein ganz wichtiger Satz von ihr, hat sich tief in mir verankert. „Du kannst nichts falsch machen, wenn es aus vollem Herzen kommt.“
Alles begann mit der absoluten Maulkorbpflicht! Nach den ersten 3-4 Stunden hatte ich das Gefühl, dass wir es tatsächlich schaffen können und „Lenny“ irgendwann ein richtiges Familienmitglied sein würde. Die ( Ver- ) Wandlung konnte von Woche zu Woche beobachtet werden. Es baute sich ein Vertrauen zu ihm auf, dass wir vorher nicht hatten und wir bekamen so viel von ihm zurück. Lenny wurde im Ganzen ruhiger und konnte durch mich viel schneller aus Situationen „herausgeholt“ werden. Er achtete viel mehr auf mich und war aufmerksamer als zuvor.
Wir besuchten nun parallel die Gruppenstunden und wurden in das bestehende Rudel aufgenommen. Die gemeinsamen Übungen auf den Spaziergängen haben uns sehr geholfen. Es ist so einfach seinen Hund zu führen, wenn man ein paar Kleinigkeiten stets beachtet 😉
Seit der 2. Stunde stehe ich voll hinter der Ausbildung meines Hundes und stelle einfach nichts in Frage! Wir haben die Hilfe von einer außenstehenden Expertin gesucht, da wir nicht mehr weiter wussten. Wir haben uns auf alles was uns gesagt wurde eingelassen und es 1:1 umgesetzt. Nur so konnten wir in relativ kurzer Zeit so weit mit Lenny kommen. Es macht einfach riesen Spaß einen so tollen Weggefährten an seiner Seite zu haben.
Heute sind wir ein Team, dass von Fremden auch als ein solches gesehen wird. Das Vertrauen zueinander ist durch das intensive Training, die vielen Wiederholungen und das gegenseitige „aufeinander Verlasen“ aufgebaut worden. Es war eine anstrengende Zeit für uns alles, aber das Resultat entschädigt einfach für alles. Jeder in der Gruppe hat die Fortschritte bemerkt und ist begeistert wir schnell sich Lenny zum Positiven verändert hat. Er kann jetzt von allen gefüttert werden und lässt auch Berührungen.
Ich habe Dich als einen erfrischenden, direkten und warmherzigen Menschen kennengelernt, den ich einfach gerne in meiner Nähe habe und von dem ich mir auch gerne etwas sagen lasse!
Wir möchten Dir danken, dass wir mit Deiner Hilfe wieder zueinander gefunden haben und ein super Team geworden sind.
Alex & Mecki mit Lenny