Kundenbrief – Yette

Yette mit Sabine, Gyönyi und Barney

 

Im Oktober 2015 haben wir Yette ( eine echte Spanierin ) mit 2,5 Jahren von Viva la Hund übernommen, da für unseren protugisischen Barney einen Zeithund suchten.
Schon beim ersten Treffen war sie nicht „ohne“, sie zog sehr stark an der Leine, buddelte nach Mäusen und ignorierte uns vollkommen.
Aber da wir schon ein wenig Hundeerfahrung hatten (schließlich war unser Hund Barney nicht perfekt, aber wir hatten ihn ganz gut hingekriegt ) dachten wir etwas naiv, dass Yettes Verhalten kein Problem für uns sei. Es war einfach Liebe auf den ersten Blick.. Zumindest von uns.
Der erste Spaziergang zu Hause dann war ein echter Horror, sie hat in der Leine sprichwörtlich gehangen und lief größtenteils nur auf den beiden Hinterbeinen.
Oh gott das wird schwierig dachten wir, aber was soll es. Aber dies war nur der Anfang.
Im Haus ist sie Engel, schmusig, lieb und teilweise ängstlich, draußen jedoch gab es kein Halten.
Sie ist uns zu diesem Zeitpunkt zwei Mal ausgebüchst und bei einem Mal sogar von einem Auto auf der Hauptstrasse erfasst worden. Wer nun denkt, der Hund lernt, weit gefehlt.
Egal wie wir uns auch bemüht haben, Junghundekurs bei einer Hundeschule, Hundetrainereinzelstunden, Übungen mit Futterbeutel, nichts half. Yette hat so einen starken Jagdinstinkt, dass sie uns fast das Schultergelenk ausgekugelt hat.
Nach einem halben Jahr experimentieren, war wir mit unserer Geduld und mit unserem Latein am Ende und haben mit dem Gedanken gespielt den Hund wieder abzugeben.
Viva la Hund hat uns eine sehr gute Hundetrainerin empfohlen, mit welchem die Tierschützer oft zusammenarbeiten. So wendete sich das Blatt und wir kamen zu Silke.
Total unüblich kam diese Hundetrainerin an einem Sonntag (!) zu einem Gespräch zu uns und wir waren uns sofort sympatisch. Es konnte also los gehen.
In unseren fünf Einzelstunden hat sie uns beigebracht dass sich nicht nur Yette sondern an aller erster Stelle wir uns ändern müssen. Hunde brauchen Distanz und Nähe und vor allen Dingen müssen sie konsequent geführt werden. Die Arbeit mit Yette macht uns Spaß ( na ja vielleicht nicht immer ) und ist eine Herausforderung, aber jetzt hatten wir endlich Hilfe bekommen. Silke hat uns geführt und nicht nur Yette, jedoch hat sich herausgestellt, dass nicht die Arbeit mit dem Hund das schwierigste war und ist, sondern die Arbeit an uns selbst.
Wenn wir uns nicht ändern, wie kann sich der Hund ändern?
Es war unglaublich, als wir endlich begannen uns zu ändern, entwickelte sich unser Hund.
Die Spaziergänge wurden immer besser, von Silke bekamen wir den Tipp uns als verlängerten Arm eine Reitgerte zuzulegen. Anfänglich war die Scheu groß von der Umwelt als „nicht netter Mensch“ wahrgenommen zu werden. Jedoch konnten wir mit diesem Hilfsmittel unserm Hund leichter Grenzen setzen. Yette begann nach und nach nicht mehr zu ziehen und auch das Jagen war nicht mehr interessant. Erst schnüffelte sie nur zaghaft, heute ist sie an Ihrer Aussenwelt und auch an uns interessiert.
Durch Longieren, Reizangeltraining und Fahrradfahren lasten wir unsern Hund aus und das Jagen war nicht mehr so interessant. Der Hund ist heute kaum wiederzuerkennen.
Als wir sie bekamen spielte sie nie, egal was wir ihr anboten. Silke sagte zu Beginn, wenn wir so weit sind, wird sie auch spielen, dies hatten wir nie geglaubt.
Heute spielt sie mit einem Tau, bringt es, läuft hinterher, etc. und hat dabei so einen Spaß ( wie wir auch) dass es unser Herz berührt.
Alle diese großen Erfolge haben wir Silke zu verdanken, eine Trainerin, die genau weiß, wie wir zu unserem Ziel kommen, die uns über den Massen hinaus immer zur Seite steht ( egal wann man sie anruft ) und auch ehrlich zu einem ist.
Zugegeben sicher ist es nicht schön, wenn man einen Spiegel vorgehalten bekommt, ist nicht immer schön, aber es ist das wichtigste in der Hundeerziehung, denn nur wir können uns ändern. Egal wie verzweifelt wir waren, Silke hat immer ein offenes Ohr und weicht deutlich von den Standardhundetrainern ab.
Wir sind froh und dankbar diesen besonderen Menschen gefunden zu haben.
Nach den fünf Einzelstunden wechselten wir Sonntags in das Gruppentraining. Der Unterricht ist überraschend, spannend und jeden Sonntag gehen wir mit einer neuen Erkenntnis nach Hause. Während der Woche gibt es in unsere Whatsapp Gruppe lehrreiche Videos, die Silke mit Hilfe der Modells Breeze und Lee erstellt.
Neben dem tollen Training haben wir in dieser Gruppe auch ganz tolle Menschen mit „Herz und Hund“ kennengelernt.
Jeder kennt es in anderen Hundeschulen, jeder Hundebesitzer gibt an, was sein Hund alles kann, in unserer Gruppe spricht jeder offen über seine Hundeprobleme.
Wir fühlen uns dort sehr wohl und sind froh, auch ein Hundefutzi zu sein 🙂
Rückblickend konnten wir sagen, Silke veränderte unser Leben, öffnete uns die Augen und hat Yette und uns zu einem Rudel geformt.
Yette ist dank ihrer Hilfe nicht zu einem Wanderpokal geworden, sondern zu meinem Seelenhund.

Danke!