Kundenbrief – Ava

Liebe Silke,
vor vier Monaten, am 31.10.2021 haben wir, Lina und Lars, uns bei dir gemeldet, weil unsere Pudeldame Ava einfach nicht alleine bleiben wollte. Dass das nur die Spitze des Eisberges war, hast du uns ziemlich schnell klar gemacht.
Bereits mit sieben Monaten hat Ava ungefähr alle Auffälligkeiten gezeigt, die ein Hund so zeigen kann. Sie konnte nicht an der Leine gehen (schon gar nicht wenn andere Hunde dabei waren), sie war reaktiv an der Leine (hat andere Hunde angepöbelt, zu Schnüffelstellen gezogen), zu Hause die Gäste sehr stürmisch begrüßt (anspringen und in die Hände schnappen inklusive) und sie konnte überhaupt nicht alleine bleiben.
Bereits nach der ersten Einzelstunde war klar: Wir haben einen „Katastrophenhund“, wie du sie so schön nanntest. Lars und ich waren nach deinem Besuch zunächst komplett überrumpelt. Alles was wir vorher für richtig oder normal hielten, wurde über den Haufen geworfen. Ab jetzt hieß es: Leckerlis weg, Leine kurz, Decke einführen und emotionalen Abstand gewinnen!
Als erstes wurde die Decke etabliert und diese wurde sofort zu unser aller bester Freund. Ava fiel es sehr schwer in reizvollen Umgebungen zur Ruhe zu finden. Egal ob Besuch, Kinder, Bewegung, sie musste immer dabei sein, die Kontrolle haben und konnte nicht eine Sekunde liegen bleiben. Dank intensivem Deckentraining schläft Ava nun friedlich auf der Decke während wir Besuch haben, Kinder herum laufen oder wir mit ihr in Restaurants sitzen. Auch das Begrüßen der Gäste hat sich immens verbessert. Ava liegt auf der Decke und wartet bis sie die Freigabe hat. Dabei achten wir sehr auf ihre Körpersprache, die uns zeigt, wann sie bereit ist, den Besuch in Ruhe zu akzeptieren.
Draußen wurden wir langsam an das bei Fuß gehen herangeführt. Was mit stetigem Leine schlackern und Hund zurück angeln anfing, wandelte sich in nur vier Monaten zu einem bei Fuß gehen, welches sogar ohne Leine funktioniert. Auch Hundebegegnungen, die uns einst so stark aus der Bahn geworfen haben, dass Ava und wir selbst 5 Minuten danach noch aufgeregt waren, sind passee. Wir können nun meist ohne Probleme an Hunden vorbei gehen ohne die Straßenseite zu wechseln oder im nächsten Busch zu verschwinden.
Den größten Meilenstein (für uns) haben wir allerdings schon nach wenigen Wochen knacken können. An Tag 1 nach deinem Besuch haben wir begonnen einen Raum für Ava einzurichten, in dem sie sich wohlfühlen und alleine bleiben kann. Da das Allein-sein für sie komplett unbekannt war, bellte sie zunächst viel. Wir haben das Training ganz langsam aufgebaut und immer weiter gesteigert. Vom vor der Tür sitzen und warten bis sie schläft, über unten vor dem Fernseher warten, bis hin zum Hausverlassen.
Auch wenn es ein sehr emotionaler und intensiver Weg war, strahlen wir heute dank dir mittlerweile viel mehr Selbstsicherheit aus, die unserem Hund Ruhe und Sicherheit vermittelt. Nachdem wir deine Leitlinien „Nähe und Distanz“ und „emotionaler Abstand“ verstanden haben, haben uns diese dabei geholfen ein Team zu werden. Unser Alltag hat sich durch deine Hilfe immens verbessert und uns Lebensqualität zurück gegeben.
Wir sind dir, Silke, so dankbar für deine Unterstützung auf unserem Weg. Wir werden dir das nie vergessen und dich jederzeit weiterempfehlen!
DANKE!