Kundenbrief – Bryndis und Christian mit Jasper

Liebe Silke,

lange habe ich es vor mir hergeschoben dir ein paar Zeilen zu schreiben und somit ein Feedback zu deinem Unterricht und den wöchentlichen Spaziergängen zu geben.

Das möchte ich nun nachholen.

Aber wo fange ich an?

Am besten ganz am Anfang. Ursprünglich hatten wir zwei irische Wolfshunde zuhause. Leider sind beide im Alter von 4 und 8 Jahren durch eine Krebserkrankung viel zu früh von uns gegangen.

Nachdem beide Hunde nicht mehr da waren, sollte zunächst eigentlich kein Hund mehr ins Haus. Dieser Vorsatz hielt allerdings nur ein knappes Jahr an.

So machten wir uns auf die Suche nach einem neuen Hund. Schnell war klar, es sollte kein reinrassiger und nicht wieder ein so großer werden.

Nach einigem Suchen wurden wir dann im Tierschutz fündig.

Ein „kleiner“, „süßer“, portugiesischer Mischling namens Jasper sollte es werden. Nachdem wir Kontakt zum Verein aufgenommen hatten, ging alles ganz schnell. Kaum eine Woche in Deutschland auf seiner Pflegestelle, kam er zu uns. Die ersten 2-3 Tage lief es auch wirklich harmonisch. Jasper war sehr zurückhaltend und auch ein wenig ängstlich. Noch gingen wir davon aus, dass wir alles im Griff haben. Ein wenig Hundeschule und unsere Erfahrung mit den Wolfshunden sollten ja wohl reichen einen passablen Begleiter aus Jasper zu formen.

Weit gefehlt!!!

Nachdem Jasper sich erst einmal bei uns eingelebt hatte packte er richtig aus, voll beladen mit allen Ticks, Macken und vielleicht auch schlechten Erfahrungen, die er in seinen 1 ½ Jahren bereits angesammelt hatte. Kurz gesagt, er entwickelte sich zu einem kleinen Problemhund.

Auch die Wahl der richtigen Hundeschule fiel schwerer als gedacht. Die erste war ein absoluter Reinfall. Hier haben wir nicht mal das Erstgespräch bis zum Ende durchgehalten. Die zweite war schon besser, aber auch nicht das richtige.

Über unseren Kontakt im Tierschutzverein kamen wir dann auf dich. Unsere erste Einzelstunde fand dann am 12.10.2017 bei uns Zuhause statt.

Und naja was soll ich sagen, deine ersten Worte trafen nicht gleich auf uneingeschränkte Begeisterung. Nachdem du zunächst einmal dein Konzept und den Ablauf des Trainings erläutert hattest, waren wir doch noch mehr als skeptisch, ob dies der richtige Weg für uns sein sollte.

Das heißt ich war schon überzeugt, Bryndis eher weniger. Nachdem ich mich dann „durchgesetzt“ hatte, rief ich noch einmal bei dir an und vereinbarte einen Termin für die erste „richtige“ Stunde.

Es war Mitte Oktober und in Erwartung die nächsten 1 ½ Stunden draußen zu verbringen, hatte ich mich auch schon dick eingepackt. Nachdem du geschellt hattest und wir samt Hund und Leine schon an der Tür standen wurden wir zunächst wieder zurück ins Haus beordert. Es war schon so ziemlich alles schief gelaufen, was hätte schief laufen können. Also erst einmal Jacke wieder aus und die erste Lektion gelernt „Wer bewegt wen“. Hört sich einfach an, ist auch einfach erklärt, aber gerade anfangs nicht immer leicht durchgesetzt.

Ich muss sagen, nach der ersten Stunde war auch ich dann ein wenig desillusioniert.

Dann kam die zweite Stunde. Diesmal also endlich raus auf die Straße. Vielleicht schaffen wir ja eine große Runde bis zum Feld. Die hätten wir auch geschafft, aber nur ohne Hund. So kam es tatsächlich so, dass wir für rund 500 Meter nahezu die ganze Trainingseinheit mit Korrekturen bei der Leinenführung verbrachten.

In den drei darauffolgenden Unterrichtseinheiten tat sich dann aber erstaunliches, nachdem wir deinen Anweisungen auch außerhalb des Trainings weiter nachkamen, stellten sich nun erste Erfolge ein.

Nun war sowohl Bryndis und auch mir klar, den Unterricht bei dir fortzusetzen war die beste Entscheidung!

Aber auch noch etwas zeichnete sich langsam ab. Die Hauptbezugsperson für Jasper war tatsächlich ich geworden, war dies bei unseren anderen beiden Hunden doch immer Bryndis gewesen.

Somit war klar, die weitere Ausbildung zusammen mit dir würde hauptsächlich ich übernehmen. Angespornt von den ersten kleinen Erfolgen ging es nun zum regelmäßigen Gruppentraining und zu den sozialen Spaziergängen zusammen mit den anderen Hunden.

Hatte ich in den ersten Stunden noch Zweifel, dass die Gruppe Jasper und mich hier lange sehen wollen stellte sich schnell heraus, dass die meisten mit ähnlichen Problemen gekämpft hatten und daher viel Geduld und Verständnis für uns aufbrachten.

Der Gruppenunterricht und die Spaziergänge sind daher für uns ein wichtiger Wochenbestandteil geworden, den wir nicht mehr missen möchten.

Komme ich aber nun zur eigentlichen Hauptperson, zu dir Silke.

Über unsere erste Begegnung habe ich ja eingangs bereits berichtet. In der Tat musste ich mich zunächst an dich und deine Art gewöhnen. Bist du doch stets offen und ehrlich und dies mit klaren Worten. Genau diesen Menschen begegnet man jedoch heutzutage nur noch selten.

Doch hat man erst einmal Verstanden nicht nur mit Lob, sondern auch mit Kritik umzugehen und diese dann auch positiv zu nutzen, dann ist man auf dem richtigen Weg.

Ebendies hast du erreicht. Indem du immer wieder und wieder auf Jasper und mich eingegangen bist, hat es nicht nur bei der „Blitzbirne“ klick gemacht, sondern auch bei mir.

Das Erlernen einzelner Kommandos war im Nachhinein für mich nur notwendiges Beiwerk. Vielmehr geholfen hat es, dass du mich auf meinen Umgang mit Jasper aufmerksam gemacht und das Verhältnis zwischen uns beiden durch deine Erfahrungen und Hinweise stetig verbessert hast. Nach inzwischen einem Jahr bin ich dank dir in der Lage meinen Hund besser zu „lesen“ und sein Verhalten besser zu deuten und gezielt darauf einzugehen.

Jederzeit hattest und hast du ein offenes Ohr, sowohl wenn es gut läuft, aber auch wenn Dinge nicht so gut funktionieren. Immer erhält man Feedback, verbunden mit Tipps es noch besser zu machen, oder es gänzlich anders zu versuchen.

Eines steht somit in jedem Fall fest, du bist nicht nur mit Begeisterung und Engagement bei der Sache, sondern wirklich mit HERZBLUT.

Nachdem wir uns nun so sehr an dich gewöhnt und von dir und deinem Wissen profitiert haben, würde ich mich freuen auch weiterhin am Unterricht teilzunehmen und somit das Zusammenleben von Jasper und uns weiter zu verbessern.

Danke für alles!

Bryndis und Christian mit Jasper