Hallo Silke,
wo soll ich nur anfangen Dir diesen Brief zu schreiben. Ich fange einfach am Anfang an. Ich lebe in Walstedde und bereits 2011 war mir Dein Name bekannt. Mir wurde ein ganz falsches Bild von Dir vermittelt und leider habe ich mich damals nicht selbst von Dir überzeugt. Meine Lucy fand 2011 im Feld die Nelly. Wir nahmen Sie mit und schnell stellte sich heraus das Nelly keine Lucy ist, sondern ganz das Gegenteil. Ich ging nicht zu Dir und besuchte eine andere Hundeschule, welche mir erklärte,das ich Nelly schlagen sollte, wenn Sie mal wieder einer Ihrer Schnappattacken hat. Dies konnte ich aber nicht mit meinen Gewissen vereinbaren und wir arrangierten uns.
Der Nachteil:
-Nelly war schwierig in Gesellschaft zu händeln
-Sie war sehr laut
-sehr eigensinnig / dominant
-und mich maßregelte sie gerne durch schnappen.
Im Jahr 2015 war ich genervt von privaten Arrangements was die Hundebetreuung betrifft. Ich habe Deinen Gassiservice in Anspruch genommen. Das war super, meine Hunde waren zufrieden. Ich kam nach Hause und Sie wollten kuscheln, waren nicht gestresst, forderten nicht sofort einen Spaziergang. Ich merkte auch eine Veränderung, wenn Sie die Woche mit Dir unterwegs waren. Nelly war deutlich entspannter. Also war der Bann gebrochen du hattest mein vollstes Vertrauen. Du bist dann Ende 2016 nach Warstein gezogen und dann begann die Odyssee einen passenden Ersatz zu finden. Es wurde keiner gefunden aber 3 Hundesitter folgten bis Oktober 2017 und ich war in dieser Zeit 6 Monate Arbeitsunfähig.
Nelly verbellte die letzte Hundesitterin im Oktober 2017 da musste eine Lösung her. Die nur Du uns geben konntest. Nelly musste gesellschaftsfähig werden im Alter von 7 Jahren, damit ich Sie mit ins Büro nehmen kann oder auch meiner Freundin ruhigen Gewissens anvertrauen kann.
Schnell war ein Termin gefunden und es stand fest, Nellys und meine Welt war verschoben. Ich war voller Trauer da meine Lucy im Juni 2017 verstarb. Ebenso führte ich Sie nie richtig.
Die erste Stunde war hart da ich lernte Nelly als Hund zu sehen und nicht nur als mein unerzogenes tierisches Kind mit all den Emotionen.
Nach der dritten Einzelstunde haben wir mit Nelly meine Arbeitsstätte aufgesucht und Sie hat Menschen gefördert in Ihren Fähigkeiten. Du zeigtest mir wie Sie ein Schlüssel sein kann für diese Menschen mit Einschränkungen. Ich war so stolz auf mein Mädchen. Ich habe begonnen aus meiner Trauer rauszukommen und Dank deiner Hilfe meinen tollen Hund zu führen und zu sehen. Führen muss ich meine Nelly nicht laut oder aggressiv im Gegenteil ich lerne ruhig und bestimmt zu sein auch ohne zig Kommandos wie „bei Fuß“. Ich habe durch dich gelernt meinem Hund zu vertrauen und Sie hat es verdient.
Ich könnte Dir jeden Tag von Erfolgen schreiben die wir im Alltag erleben. Sie ist nicht mehr der bellende, unerzogene Hund. Andere Hundebesitzer die damals die Nase über uns rümpften, stehen nun ganz blass neben uns. Die Senioren fragen wann kommt endlich Nelly wieder. Das war ich gar nicht gewohnt, daß jemand nach dem lauten und frechen Hund fragt.
Du hast mir aufgezeigt, welche Fehler ich begehe, klar machst du das nicht immer mit dem Wattebausch, aber auch nicht mit der Axt. Ich finde Deine Art super, weil was nutzt ein Trainer, der mir nach meinem Munde redet. Klar hatte ich Hundeerfahrung, aber ich war nie Fachmann, was Hunde führen betrifft. Ich lerne jetzt auch durch die Gruppe allgemein soviel über Hunde, das ist Wahnsinn und egal wie perfekt Nelly eines Tages ist diese Gruppe möchte ich nicht mehr missen.
Das schönste für mich ist jedoch zusehen, Nellys Blick wie er jeden Tag glücklicher wird. Ich habe durch dich gelernt meinen Hund zu verstehen und glücklich zu machen. Was möchte man mehr als Hundemutter.
Ich kann Dich nur empfehlen und bin von Deinen Fähigkeiten fest überzeugt, daß
Du jedem Menschen und Hund helfen kannst. Es ist nicht nur Dein Beruf, sondern deine Berufung.
Danke für Alles.